Henriette Bimmelbahn
James Krüss & Lisl Stich (1963)
Henriette heißt die nette, alte kleine Bimmelbahn.
Henriette, Henriette fuhr noch nie nach einem Plan.
Henriette steht so lange auf dem Bahnhof, wie sie mag.
Und so steht sie dort auch heute an dem schönen Sommertag.
Henriette, Henriette wartet, bis das letzte Kind,
bis die Großen und die Kleinen in den Zugabteilen sind.
Doch dann pfeift sie, und sie bimmelt, rattert, knattert, dampft und faucht,
ruckelt, zuckelt, klappert, plappert, bebt und bibbert, rollt und raucht.
Bummelt munter durch die Wiesen, bremst und pfeift bei jeder Kuh,
bimmelt leise ihre Weise, und die Kuh erwidert: Muh!
Gleich danach hört man ein Rufen aus dem Brommelbeerenschlag.
Vierzehn Hasen rufen heiter: Henriette, guten Tag!
Wenn die Blumenwiesen kommen an der Straße hinterm Wald,
macht die alte Henriette, macht das Bimmelbähnchen halt.
Denn dort steigen alle Kinder aus den Zugabteilen aus,
pflücken Klee für die Kaninchen und für Oma einen Strauß.
Bimmelimm, dann geht die Glocke, und ein jedes kommt gerannt,
und die alte Henriette zuckelt weiter über Land.
Henriette, Henriette rattert fort mit klipp und klapp,
und sie liefert in den Dörfern jedes Kind getreulich ab.
Alle Omas, alle Opas rufen fröhlich: Gott sei Dank!
Nehmen Kinder, Körbe, Koffer und die Blumen in Empfang.
Doch die alte Henriette ruckelt müde, zuckelt matt,
bimmelt ihre Weise und rollt heimwärts in die Stadt.
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