Dienstag, 17. März 2015

Schwarz, weiter nichts.

Irgendwann war es plötzlich vorbei. Ich war allein, doch wollte es nicht wahr haben. So begab ich mich auf den Weg zurück und fokussierte mich auf eine Resthoffnung, die ich zu sehen gedachte. An jede Hand die mir hingehalten wurde versuchte ich mich zu klammern. Doch war es ernsthaft gemeint oder nur eine Handlung aus Angst vor dem Allein sein? War doch auf der anderen Seite das Loslassen scheinbar zu schwer, um mir die Hände nicht zu reichen, aber die Entscheidung insofern gefallen als dass die meine dennoch nie richtig ergriffen wurden. Sie entglitten mir jedenfalls immer und immer wieder. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Für einen kurzen Moment in Euphorie zerplatzte die Hoffnung jedes Mal schnell wie Seifenblasen noch ehe sie gen Licht fliegen konnten. Das erkannte ich als ich nach all den Tränen wieder ein bisschen klarer sehen konnte. Trotzdem wollte ich den Weg nicht verlassen. War es ein Irrweg? Mir bestimmt nicht allen Gefahren bewusst blieb ich auf eben diesem. Lächelte mich die Hoffnung doch immer wieder an. Dazu schrie mein inneres Kind so sehr nach Liebe, dass ich den Hunger stillen wollte. Der Weg zurück versprach mir alle schönen Erinnerungen noch einmal zu erleben und schien es wert zu sein, sich auf ihm zu bewegen und Geduld und Ausdauer zu bewahren. So lief ich, versuchte mich an den mir winkenden Händen zu orientieren, die mich weiter auf der Fährte hielten. Ich musste einen steinigen Pfad entlang. Nebel kam auf, der Weg war anstrengend. Immer mehr Hindernisse versperrten mir das Weiterkommen. Dornen hielten mich auf, griffen nach mir. Ich lief dennoch zielgerichtet, immer schneller, ich rannte, bis ich taumelte. Mir wurde schwindelig. Das war nicht schlimm, denn so konnte ich die Vernunft, die aus der Ferne rief, überhören und weiter gehen. Die Zeit verging und kein Licht war in Sicht. Das kurze Aufblitzen war nie von langer Dauer. Ich war hungrig, am Ende meiner Kräfte, müde, leer. Mein ganzer Körper war geschunden. Fügte ich mir am Ende alle Wunden selbst zu weil ich dem Weg nicht weichen wollte? Bei allen Rückschlägen konnte ich mich immer wieder selbst aufraffen und weiter laufen. Die Schmerzen übersah ich, mein Körper hatte sich schon daran gewöhnt und hielt es aus. Eines Tages traf mich dann etwas so stark ins Herz wie ich es bisher noch nicht gespürt hatte. Ich blieb stehen. Da sah ich vor mir einen riesigen Abgrund auf den ich mich wohl zubewegt hatte. Ein schwarzes Loch und weiter nichts. Schwarz wie die Nacht und doch schwärzer noch als jede Nacht es sein kann. Keine Sterne. Einfach nur Schwarz. Und da erkannte ich, dass ich einen anderen Weg einschlagen muss, wenn ich nicht in dieses Loch fallen wollte auf das ich zu gerannt war wie eine Verrückte. Immer vom schreienden, sich sehnenden Kind begleitet, als gäb es nur diesen einen Weg. Ich dachte nach. Fühlte. Spürte auf einmal die Sonne im Rücken. Ich wusste, dass ich so nicht weiter wollte. Ich blickte an mir herab, sah all meine Verletzungen. Das schreiende Kind war still geworden. Ich konnte kaum glauben zu was ich fähig bin wenn ich Angst habe und nach etwas greifen will, was gerade nicht da ist. Ich sah mich an. War verzweifelt, wütend und traurig zugleich. Musste weinen. Wurde irgendwann ganz ruhig. Und dann drehte ich mich um und lief los, der Sonne nach in eine andere Richtung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen