Ein Fluss
Ein Fluss fließt vorbei
an meinem Fenster.
Von meinem Stuhl aus zieht
er an meinen Augen vorüber.
Manchmal stelle ich mir
vor, auf dem Fluss entlang, weit weg in einem silbernen Boot zu
fahren.
Wohin würde er mich dann
führen?
Der Fluss fließt durch
die Stadt, schleicht sich unter Brücken durch,
nicht weit entfernt von
den Autos, die mit hoher Geschwindigkeit fahren.
Er verläuft entlang der
Fabriken, mit ihren knarrenden Maschinen
und deren Rauchwolken die
in den Himmel aufsteigen.
Er trägt mich vorbei an
vielen Höfen und deren Tiere
und dort sieht die Welt
aus wie ein bunter Flickenteppich.
Ich gleite entlang
inmitten von Hügeln und Tälern.
Ich höre das Wasser erst
flüstern...
...dann lauter werden,
zu einem Wasserfall, der
höher ist als alle Gebäude der Welt.
Der Fluss schlängelt sich
weiter durch den Dschungel,
ich kann alle Arten von
Tierstimmen hören: Gibbons, Fledermäuse und Vögel.
Im Herzen des Dschungels
ist es sehr schwarz:
Ich fühle, dass mich
dutzende von Augen beobachten.
Vorbei an den Mangroven
führt mich der Fluss ins Meer.
Der Wind ist stärker
geworden und die Luft riecht nach Salz und Algen.
Wenn ich mich aus dem Boot
lehne, sehe ich die Fische unter mir wirbeln.
Richte ich die Augen nach
oben, so kann ich die Wolken über mir ziehen sehen
und es beginnt zu regnen
und ich muss kämpfen um
zu sehen wo ich bin.
Aber ich kann den Regen
fallen hören
und dann verschwinden die
Wolken,
ich sehe mich vor meinem
Fenster sitzend,
sehe die schlafende Stadt
und die Tropfen am Fenster.
Ich mag meine Vorstellung
vom silbernen Boot, dass mich wieder im Mondenschein fort trägt.
Text: Marc Martin
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